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Erforschung Altausseersee

Forschung im Altausseer See

Seit 2019 erforscht die Boku Wien (Dr. Erwin Heine) und die Munk-Foundation den Altausseer See. Dabei wird mit modernsten Messmethoden der See vermessen und hydrobiologisch sowie mikrobiologisch untersucht. Es wurde auch ein 3D-Modell des Seebeckens erstellt. Es zeigt hochdetailiert Sedimentformationen, größere Steine und an die 100 im See stehenden Baumstämme.

Einige Bäume waren schon seit den 70er Jahren bekannt: 1997 sägten Taucher aus Altaussee kleinere Baumscheiben ab und bargen diese. In den USA erfolgte über die C24 Methode eine genaue Altersbestimmung und die Ergebnisse übertrafen bei weitem erste Schätzungen: Die Bäume standen fast unglaubliche 1.300 Jahre unter Wasser!
Ein besonders starker Baumstamm wurde jetzt für genauere Untersuchungen von der Wasserwehr Altaussee geborgen.
Mittels einer Traktorseilwinde wurde der ca. 100m vom Ufer entfernt in einer Tiefe von 18 Metern stehende Stamm umgezogen. 3 Hebeballons brachten den ca. 4,5 Tonnen schweren Zeitzeugen an die Wasseroberfläche, anschließend wurde er mit dem Feuerwehrboot an Land gezogen.
Unser Forstfacharbeiter Manfred Ainhirn trennte den Wurzelstock ab und sägte anschließend eine ca. 15 cm breite Baumscheibe mit einem Durchmesser von über 100 cm ab.
Die Baumscheibe wurde mit Gesteinssedimenten aus dem Wurzelbereich für genauere Untersuchungen nach Wien geschickt. Man erhofft sich von den Ergebnissen eine Erklärung dafür, wie die Bäume dort hingekommen sind.
Aktuell gibt es dafür 2 Theorien:
- Entweder gelangten sie durch Schadereignisse wie Lawinen oder Erdrutsche in den See und versanken
- oder sie sind an Ort und Stelle gewachsen und der See wurde durch ein tektonisches Ereignis (700 bis 750 n.Chr.) auf die heutige Höhe aufgestaut.
Wie auch immer, die Ergebnisse werden mit Spannung erwartet…